Epikondylitis
Es kommt aufgrund einer Überbeanspruchung der Muskulatur zur charakteristischen Schmerzsymptomatik, die sich bei Faustschluss und kräftiger Dorsalflexion im Handgelenk verstärkt.
Nicht selten strahlen die Ellenbogenschmerzen in Unter- und/oder Oberarm aus, sodass dann der ganze Arm schmerzt. Regelmäßig besteht ein deutlicher, stechender Druck- und Berührungsschmerz im Bereich des Ellbogen-nahen Unterarmes.
Händeschütteln oder das Heben von Gegenständen (z.B. schwere Taschen, später aber auch eine Kaffeetasse) führen zu starken Schmerzen. Dadurch ist der Patient bei der Ausführung ganz normaler Alltagsbetätigungen eingeschränkt.
Im weiteren Verlauf kommt es zu einer Kraftminderung der Hand- und Fingermuskulatur sowie zu einem Verlust der Griffstärke.
Schmerzprovokation beim Tennisellbogen durch:
- Drehung des Unterarms
- Handgelenksstreckung gegen Widerstand
- Streckung des Mittelfingers gegen Widerstand
- Streckung des Ellenbogens und passive Beugung der Hand
Schmerzprovokation beim Golferellbogen durch:
- Beugung des Handgelenks
- Drehung des Unterarms gegen Widerstand
- Heben von schweren Gegenständen
Bildgebende Verfahren und Laboruntersuchungen haben nur ausschließenden Charakter. So sollten eine Röntgenaufnahme des Ellenbogens zum Ausschluss einer Gelenkarthrose und Laboruntersuchungen zum Ausschluss einer entzündlichen Genese durchgeführt werden. Sonographisch kann bei einigen Patienten eine Schwellung im Bereich der Sehnenansätze dargestellt werden.
Die Epicondylitis radialis humeri (Tennisellenbogen) ist die häufigste Insertionstendinopathie der Unterarmstreckmuskulatur. Hierbei treten die Schmerzen im lateralen Anteil des Ellbogengelenkes mit Ausstrahlung in den radialen Unterarm auf.
Die Epicondylitis ulnaris humeri (Golferellenbogen) tritt deutlich seltener auf und äußert sich in Form von Schmerzen im Bereich des medialen Anteils des Ellbogengelenkes mit Ausstrahlung in den ulnaren Unterarm.
Bei Sportlern ist es empfehlenswert, eventuell "eingespielte" Fehler durch erneute Trainerstunden zu korrigieren.
- Im Rahmen einer ergotherapeutischen Beratung können auch einfache modifizierende Maßnahmen (z.B. eine ergonomisch gearbeitete Computermaus oder eine aufklappbare Tastatur, ein elektrischer Schraubenzieher, etc.) zu einer deutlichen Erleichterung der Beschwerden führen.
- Die Patienten können mit Querfriktionen an den Sehnenansätzen auch selbstständig Besserungen erreichen. Hierbei werden Dehnungsreize quer zur Sehne gesetzt.
- Neben Infiltrationsbehandlungen (mit einem Lokalanästhetikum und Cortison - fächerförmig entlang der Ansatzsehnen appliziert) haben sich diverse physikalische Therapien (z.B. TENS, Ultraschall, Laser, Iontophorese, postisometrische Dehnungsübungen) bewährt.
- Bei Therapieresistenz besteht die Möglichkeit einer extrakorporalen Stoßwellenbehandlung, welche Erfolgsraten von bis zu 80% aufweisen.
- Sollten alle konservativen und apparativen Maßnahmen keine Besserung bringen, besteht die Möglichkeit eines operativen Eingriffes. Hierbei wird am häufigsten die Operation nach Hohmann (Abtrennung der entsprechenden Muskulatur) und Wilhelm (Denervation) eingesetzt. Der Eingriff kann unter Lokalanästhesie ambulant durchgeführt werden.
- Bei Restbeschwerden kann in vielen Fällen mit Hilfe der Akupunktur eine weitere Schmerzlinderung erreicht werden.
Zur Vermeidung von Rückfällen können Epikondylitis-Bandagen oder -Spangen eingesetzt werden. Diese Hilfsmittel sind aber nur zur Vorbeugung eines Rezidivs gedacht und bei akuten Beschwerden eher wenig hilfreich.
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