okuläre Myositis
Es handelt sich hierbei, wie bei der fokalen Myositis, um eine unspezifische lokalisierte Myositis mit Befall einzelner oder mehrerer extraokulärer Augenmuskeln. Am häufigsten findet man einen unilateralen Befall des M. rectus medialis und lateralis.
Insgesamt handelt sich um eine seltene Erkrankung, die in jedem Alter auftreten kann. Das weibliche Geschlecht scheint etwas häufiger betroffen zu sein.
Wie bei der Polymyositis (PM) wird auch hier ein autoimmuner Prozess diskutiert. Gelegentlich findet man vor Auftreten der Myositis einen Infekt der oberen Atemwege.
Klinisch präsentieren sich die Patienten mit einseitigen Augenschmerzen, konjunktivaler Injektion und Augenmuskelparesen.
Häufig findet man eine BSG-Erhöhung.
Mittels Ultraschall lässt sich eine Verdickung und verminderte Echodichte des Muskelbauches und Sehnenansatzes nachweisen (DD zur endokrinen Orbitopathie: Hier ist nur der Muskelbauch verdickt!).
Mittels Computertomographie lässt sich ebenfalls die Verdickung einzelner oder mehrerer Muskelbäuche inklusive der Sehnenansätze nachweisen.
Mittels Computertomographie lässt sich ebenfalls die Verdickung einzelner oder mehrerer Muskelbäuche inklusive der Sehnenansätze nachweisen.
Auf eine Muskelbiopsie kann bei eindeutiger Klinik und charakteristischer Bildgebung meist verzichtet werden. Histologisch findet man Veränderungen wie bei PM.
Die wichtigste Differentialdiagnose ist die endokrine Orbitopathie, die typischerweise bilateral lokalisiert ist. Des Weiteren müssen retroorbitale Tumoren (v.a Lymphome), Granulome im Rahmen eines M. Wegener, das Tolosa-Hunt-Syndrom und Sinus-cavernosus-Fisteln ausgeschlossen werden.
Die meisten Fälle sprechen gut auf eine Glukokortikoid-Therapie an. Es wird eine Initialdosis von 60-120mg täglich empfohlen. Zur Vermeidung von Rezidiven sowie von bleibenden Muskelparesen sollte die Therapie über mehrere Wochen bis Monate durchgeführt werden.
Bei Therapie-refraktären Fällen kommen verschiedene Immunsuppressiva sowie die lokale Bestrahlung in Frage.