Tendinitis
Synonym von
Man unterscheidet eine mehr chronische Form mit allmählich zunehmenden Schmerzen, die letztendlich das Ausüben der Bewegung unmöglich machen, von einer akuten Form mit unmittelbar nach der ungewohnten Belastung einsetzenden Schmerzen, die ein Fortsetzen derselben unmöglich machen. In weiterer Folge kann es durch nachfolgende und anhaltende, relative lokale Stoffwechseleinschränkungen zu degenerativen Veränderungen des Bindegewebes kommen.
Die Paratendinitis ist ein Reizzustand des Sehnen-Gleitgewebes, der am häufigsten im Bereich der Achillessehne zu finden ist (Achillodynie). Folgen einer lange bestehenden Tendopathie können spontane Sehnenrupturen sein, die ebenfalls am häufigsten im Bereich der Achilllessehne anzutreffen sind.
Üblicherweise finden sich normale Entzündungszeichen und auch sonst keine Auffälligkeiten, weil es sich ja um rein lokales Problem handelt.
Mittels Ultraschalluntersuchungen können Rupturen nachgewiesen werden.
Die Magnetresonanz-Tomographie kommt zum Einsatz, wenn mit anderen Untersuchungsmethoden keine ausreichend sichere Diagnosestellung möglich ist.
Osteonekrosen und eine Osteochondrosis dissecans lassen sich radiologisch ausschließen.
Im akuten Stadium ist mitunter eine Ruhigstellung des betroffenen Sehnen-Muskel-Abschnittes erforderlich. Des Weiteren kommen lokale Kryotherapie und anti-exsudative Externa zum Einsatz. Durch Gleichstrom oder Impulsstrom (5/10/30 mA) lässt sich die lokale Durchblutung verbessern. Günstig ist zumeist eine lokale Infiltrationsbehandlung - mit einem Lokalanästhetikum und ev. auch einem Glukokortikoid (Cave: Gefahr einer Sehnenruptur bei häufiger Glukokortikoid-Applikation!). NSAR und Analgetika können ebenfalls angewandt werden. Wichtig ist es, jede mechanische Manipulation am schmerzhaften Bezirk und seiner Umgebung zu vermeiden, weil dies 1. schmerzverstärkend ist und 2. meist zu einer Verschlechterung führt.
Das chronische Stadium ist eine Domäne der physikalischen Medizin. Zur Anwendung kommen hyperämisierende und abschwellende Salben, Moor- und Schlammpackungen, Massage der reflektorisch verspannten Muskulatur, Friktionsstäbchen- oder Unterwasserdruckstrahlmassagen; auch Elektrotherapie in Form der Iontophorese oder diadynamische Impulsströme sowie Kurz- oder Mikrowellentherapie kommen in Frage. Durch lokale oder systemische Applikation von NSAR sollte die Therapie unterstützt werden. Auch die lokale Infiltration mit Glukokortikoiden und Lokalanästhetika ist indiziert.
Bei Vorliegen von Verkalkungen kann mittels extrakorporaler Stoßwellentherapie eine Auflösung versucht werden.
Als ultima ratio, bei konservativ nicht zu beherrschenden Beschwerden, kommen operative Verfahren in Betracht. Bei Vorliegen einer Sehnenruptur ist die chrirugische Sanierung als erste Maßnahme indiziert (ausgenommen veraltete Fälle einer Bizepssehnenruptur bei älteren Patienten).
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